(c) Marafona/www.shutterstock.com

Lesung und Podiumsdiksussion

In diesem existentiellen, sarkastischen und doch auch heiteren Theatermonolog blickt ein Schwein auf sein Künstlerleben zurück: es kann besonders gut die „Ode an die Freude“ grunzen, was sein sein Schicksal in ungeahnte Bahnen gelenkt hat. Kritisch sinniert es über die grotesken Mechanismen menschlichen Zusammenlebens. Schlachthof und Massentierhaltung bilden den Hintergrund für eine Assoziationskette, die bis zu den Ereignissen des zweiten Weltkrieges zurück reicht.

Sikoras Stück wurde 2008 im Theater Polárka, Brno, uraufgeführt und 2009 als Hörspiel beim Tschechischen Rundfunk 1 ausgestrahlt.

Roman Sikora ist Dramatiker und Journalist. 1970 in Třinec/Tschechien geboren, studierte er Regie und Dramaturgie an der Janáček Akademie der Künste in Brno. Heute lebt er in Prag, wo er als freier Autor und Redakteur für „Deník Referendum“ arbeitet und an einer Doktorarbeit zum politischen Theater arbeitet. In seinen Theaterstücken reagiert Sikora aktuell und mit eigensinnigem Humor auf die sozial-politische Situation vor allem in Tschechien. Für sein Stück Antigone weggefegt erhielt er 1997 den Alfréd-Radok-Preis (Uraufführung 1997, Studio Marta, Brno; szenische Lesung Volksbühne Berlin, 1999). Zu seinen weiteren Stücken gehören Sodomagomora (UA 1995, Studio Marta, Brno), Der Panzer (UA 1996, Východoslovenské divadlo, Košice), Die Wölfe (UA 1997, Theater Ganz an der Schnur, Brno), Die Unbeweglichkeit (UA 1998, Theater Promiňte, Prag) und Die Stützen der Gesellschaft (UA 2000, Theater Na zábradlí, Prag). Einige Stücke wurden bereits ins Deutsche, Slowakische, Französische und Ungarische übersetzt. 2007 drehte der Regisseur Ivo Bystřičan einen viel besprochenen Dokumentarfilm über ihn gedreht: „Sikora. Ein kleiner persönlicher Marketingepos“ (Regie ). Sikoras Stücke sind keine Mainstream-Dramatik, seine groteske Sichtweise auf die Gesellschaft, die sich in seine Theaterarbeit spiegelt, birgt ein gesellschaftlich-kritisches Potenzial, das innerhalb der tschechischen Theaterlandschaft einen Seltenheitsstatus hat.
Stefan Kaminski wurde 1974 geboren und lebt in Berlin. An der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ absolvierte er sein Schauspielstudium. Seit 2001 spielt er am Deutschen Theater Berlin und arbeitete dort u.a. mit Regisseuren wie Dimiter Gotscheff, Leonhard Koppelmann und Jürgen Kruse zusammen. 2006 erhielt er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik für die Hörbuchproduktion „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ von Christine Nöstlinger.